Gelsenkirchener Billard Club 1922 e.V.
Begeisterung am Billardsport seit 1922

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Chronik des Vereins

GELSENKIRCHENER BILLARD-CLUB  1922 e.V.

Vereinsheim Skagerrakstraße 35 – 45888 Gelsenkirchen

 

Gründung und Anfänge

 

Es war im Jahre 1922, als Heinz Fischer, Hans Schulz, Th. Platte, W. und B. Gnegel, Gerd Thielens, Gustav Klimhöfer, Niekämper, J. Krämer, Peter Gress und Grotthoff den Gedanken fassten, einen Billardclub zu gründen. Diese Idee wurde dann in einer Versammlung, in der Heinz Fischer zum Vorsitzenden,  Gnegel zum Schriftführer und Hans Schulz zum Sportwart gewählt wurden, auch in die Tat umgesetzt und der neue Verein  unter dem damaligen Namen Billardclub Gelsenkirchen aus der Taufe gehoben.

Sehr rasch  entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Durch Kontakte zu Vereinen der Nachbarstädte entstand schnell ein ansehnlicher Sportbetrieb. Dies führte auch dazu, dass sich die Spielstärke der Akteure des BC Gelsenkirchen  gut entwickelte. Dass der Name des Vereins in dieser Zeit aber auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt wurde, ist ein Verdienst des unvergesslichen Gerd Thielens. Er zeigte von Anfang an großes Talent und überragte  durch Riesenleistungen. Schon bald errang er viele nationale Meisterschaften in den Disziplinen Freie Partie, Einband, Dreiband und im Fünfkampf. Sein großer Durchbruch gelang ihm in den Jahren 1935 bis 1937, als ihm jeweils die Qualifikation zur Weltmeisterschaft auf dem großen Billard glückte. Erstmals war er 1935 in Köln in der Disziplin Cadre 71/2 dabei. 1936 erreichte er im Fünfkampf in Marlo les Bains den dritten Platz und wurde 1937 in Marseille Vierter in der Freien Partie.

Alle Ereignisse dieser Zeit an dieser Stelle aufzuzählen, würde den Rahmen der Chronik sprengen. Durch die vielen Erfolge und dank der Arbeit des rührigen Heinz Fischer und seiner Mitstreiter sowie der sportlichen Leistungen eines Gerd Thielens wurde der Name des GBC weit über die Grenzen der Stadt und  auch Deutschlands hinausgetragen.

Der 2.Weltkrieg setzte dann allem ein bitteres Ende.

Neubeginn nach dem Krieg

Hatte auch der unselige Krieg alles in Schutt und Asche gelegt, so sollte  der Name des GBC doch bald wieder neuen Ruhm erlangen. Bei Peter Gress in der Ahstraße trafen sich W. Boll, Gerd Thielens, Heinz Altmicks, H. Welsch, E. Süß, Th. Mertens, A. Nick und andere wöchentlich zum Skat und Doppelkopf. Hierbei wurde der Beschluss gefasst, dem Namen GBC eine neue Chance zu geben und damit dem Billardsport in Gelsenkirchen wieder zu neuer Blüte zu verhelfen.

Gerd Thielens demonstrierte auf einem 1 x 2 m großen Billard seine Künste und gewann so neue Freunde für den Billardsport. Schon bald berief W. Boll eine Versammlung ein, bei der er 24 Personen begrüßte, die den Gelsenkirchener Billard-Club wieder auferstehen ließen. W. Boll wurde 1. Vorsitzender und Schriftführer, H. Welsch Kassierer und Heinz Altmicks Sportwart. Als wäre ein Startschuss gefallen, ging es mit dem Verein wieder steil aufwärts. In diesen Nachkriegszeiten war jedoch nicht immer alles, was benötigt wurde, auch gleich verfügbar. Dies galt natürlich auch für das Spielmaterial. Heinz Altmicks mit dem Motorrad und Gerd Thielens als Sozius mussten weit über Land fahren, um Tücher, Queues, Bälle und andere Billardutensilien zu organisieren.

Doch auch im Kreis Gelsenkirchen ging es mit der Organisation des Billardsportes dank Heinz Fischer, Gerd Thielens und Hans Schnitzler schnell wieder aufwärts. Die Mannschaften des GBC griffen mit Thielens, Ruhl, Pfeiffer, Ranft, Leukel, Gress, Rosnerski, Altmicks, Welsch, Bultmann und Mertens erfolgreich ins Spielgeschehen ein.

Das 1 x 2 m große Billard genügte den Anforderungen lange nicht mehr. Beim Wechsel zum Vereinslokal "Mienhorst" in der Kirchstraße wurde ein  neues  Turnier-Billard gekauft. Man zog dann in die Gaststätte "Zum Adler" um und von dort aus zum "Lindenhof", wo ein zweites Billard dazu gemietet wurde. Die Neuzugänge Bubi Buller, Heinz Kuczenski und Jupp Jansen führten dann auch gleich zu größeren Erfolgen des GBC. Dies galt im sportlichen gleichermaßen wie im gesellschaftlichen Bereich.

Bereits 1949 und 1950 wurde die Mannschaft mit Thielens an der Spitze Westfalenmeister. Zur Mannschaft gehörten ferner Buller, Kuczenski und Jansen. Doch nicht nur der Meistertitel zeigte den damaligen Erfolg. Im Jahre 1950 stellte die Mannschaft im letzten Spiel gegen BC Unna mit 37,97 Mannschafts-Generaldurchschnitt  einen neuen Deutschen Mannschaftsrekord in der Disziplin Cadre 35/2 auf. Das Team  unterlag dann im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, die der GBC selbst in der Gaststätte "Tiergarten" in Gelsenkirchen ausrichtete, der Mannschaft von BC Köln-Nippes,  zu der der damalige Weltmeister in verschiedenen Disziplinen Lütgehetmann und die zur deutschen Spitzenklasse zählenden  Bolz und Paus gehörten..

Neben den vielen Erfolgen dieser Jahre waren die Einzelerfolge von Gerd Thielens (Deutscher Meister 1949 II.Klasse Cadre 47/2 mit 10,39 GD) und von Heinz Kuczenski (Zweiter der Deutschen Meisterschaft 1948 in der Freien Partie mit 58,83 GD und Deutscher Meister 1949  im Cadre 35/2) herausragendste Ereignisse .

1949 wurde der Gelsenkirchener Billard-Club in das Vereinsregister des Amtsgerichts Gelsenkirchen eingetragen.

W. Boll konnte 1950 aus gesundheitlichen Gründen seine Aufgaben als 1. Vorsitzender nicht mehr wahrnehmen. Am 16.1.1950 wurde dann Heinz Altmicks zum 1.Vorsitzenden gewählt.

In der Folgezeit riss die Erfolgsserie des GBC nicht ab. Bei der Deutschen Meisterschaft im Cadre 35/2 im Jahre 1950 belegten gleich zwei Spieler des GBC die ersten beiden Plätze. Deutscher Meister wurde Bubi Buller vor Heinz Kuczenski.

1953 waren es wieder Kuczenski und Buller, die sich in derselben  Disziplin Platz 1 und 2 teilten, diesmal  jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

Zwischendurch war auch Gerd Thielens nicht untätig. Er wurde 1952 Deutscher Meister in der Disziplin Cadre 47/1 vor Rudolph.

Ein großes Talent war auch Karl-Heinz Nowak. Dank seines  Talents und durch konsequente Förderung im Verein glückte ihm 1953 der 3. Platz bei den Bundesjugendmeisterschaften in der Freien Partie (GD 23,72). Als Westfalenmeister im Cadre 35/2 qualifizierte er sich  bei den Senioren für die Bundesmeisterschaft. Zu einem der vorderen Plätze reichte es zwar nicht, aber er spielte als Debütant immerhin einen GD von 13,03.

Gerd Thielens belegte bei der Deutschen Meisterschaft 1953 im Einband den 2. Platz.

Ruhige Jahre

Zunächst einmal wurde es um den GBC etwas ruhiger. Wienand Dick, Erich Ranft, Lothar Blum und Heinz Altmicks sorgten im Vereinsleben dafür, dass die sportlichen Erfolge nicht ganz auf der Strecke blieben. Auch den Initiativen unseres Mitgliedes und damaligen Kreissportwartes Heinrich Hummernbrum hatte der Verein viel zu verdanken. Noch heute wird Heinrich Hummernbrum durch die Ausspielung des Kreispokals im Dreiband, dem beliebten Hummernbrum-Pokal, wegen seiner Verdienste im Billardsport geehrt.

Der GBC stellte 1957 vier und 1958 fünf Mannschaften, die allerdings nur noch auf der Kreisebene starteten. Dennoch waren mit Nowak, Stirnberg und Buller immer noch GBC-Spieler auf Landesebene sehr erfolgreich und stellten in den Folgejahren immer wieder die Westfalenmeister ihrer Klassen.

Lothar Blum wurde 1957 Vierter bei den Bundesmeisterschaften in der Freien Partie mit einem GD von 8,87.

1956 und 1958 errang der GBC den Pokal der Stadt Gelsenkirchen. An diesen Erfolgen waren Nowak, Stirnberg, Pilgram, Blum, Thiele und Berwanger beteiligt. Nowak wurde im gleichen Jahr Westfalenmeister im Cadre 35/2.

Marktbörse

Nach der Zeit im "Lindenhof" wechselte der GBC in die Gaststätte "Stauderstübchen". Schöne Zeiten waren es, die der Verein in der Gaststätte von Christel Fuchs verbrachte. Leider gab sie ihr Geschäft im Jahre 1960 auf und der GBC zog zur "Marktbörse" um. Hier traf man auf die Familie Gesenhaus als Wirtsleute. Viele Mitglieder waren auch in späteren Jahren noch der Überzeugung, dass diese Zeiten aus gesellschaftlicher Sicht die schönsten waren, die der GBC in seiner Geschichte erlebt hat. Sportlich bewegten sich die Mannschaften des GBC aber nur noch auf der Kreisebene. Die Lücke, die der Tod von Gerd Thielens († 9.1.62) im Vereinsleben hinterließ, konnte nicht mehr geschlossen werden. Gerd Thielens war der alles überragende Spieler des GBC. Sein Name und der des GBC sowie auch das Schicksal des Vereins und seine lange Geschichte sind untrennbar miteinander verbunden. Auch der Billard-Amateur-Verband Westfalen (BAVW), dessen Ehrenvorsitzender Gerd Thielens war, trauerte um einen verdienten Billardsportler.

Zwischenzeitlich hatte auch Heinz Kuczenski den Verein verlassen, kehrte aber 1966 wieder zum GBC zurück. Neben dem Titel des frischgebackenen Bundesmeisters im Cadre 35/2 (mit einem GD von 66,66), brachte Heinz auch gleich so starke Spieler wie Rudi Irrgang, Bruno Weller, Willi Kreußling und Hans Werner Köhne mit. So ging es auch sportlich wieder in höhere Regionen des Billardsports. Heinz Kuczenski wurde gleich Westfalenmeister und unterlag bei der Bundesmeisterschaft in Regensburg nur dem heimischen Fuchs im Endspiel.

1968 kamen dann noch Alfred Moldenhauer und Winfried Menne vom Deutschen Mannschaftsmeister Rot-Weiß Buer zum GBC. Der Verein sprach nun im Billardsport auf Westfalen- und Bundesebene wieder ein gewichtiges Wort bei der Vergabe von Einzel- und Mannschaftstiteln mit.

Durch städtebauliche Maßnahmen musste das Gebäude mit unserer geliebten Marktbörse abgerissen werden. Mit dem folgenden Umzug trennte sich der Verein von der Familie Gesenhaus und vielen schönen Jahren eines wirklich einträchtigen Vereinslebens.

Schnelllebige Zeiten beginnen

Aber auch im "Central-Eck" bei  den Wirtsleuten Fritz und Lydia Kleffken fühlten sich die Mitglieder  wohl. Dort ließ es sich gut feiern und sportliche Erfolge blieben ebenfalls nicht aus. So wurde die 1.Mannschaft im Jahre 1970  Westfalenmeister im Cadre 35/2 und stand damit in der Endrunde der Deutschen (Bundes-) Mannschaftsmeisterschaft, die sogar vom GBC im "Haus Eintracht" in Gelsenkirchen ausgerichtet wurde.

1968 wurde  ein großes Billard gekauft. Wieder  einmal blitzte das große Können von Heinz Kuczenski auf, als er auf dem großen Billard bei einem Turnier in der Mercator-Halle in Duisburg einen GD von 89,70 in der Freien Partie erspielte. Spielern mit den ganz großen Namen wie Klaus Hose und Ernst Rudolph gab er  dabei das Nachsehen.

Menne und Moldenhauer verließen den Verein wieder und so spielte die 1.Mannschaft in der  2. Landesliga. Dort errang sie  die Vize-Westfalenmeisterschaft.

Walter Reichardt  gewann 1971 die Kreismeisterschaft im Dreiband großes Billard. Bei der an-

schließenden Westfalenmeisterschaft qualifizierte er sich durch die Vize-Meisterschaft für die

Bundesmeisterschaft 1972 in Hannover,  konnte hier  jedoch keinen der vorderen Plätze belegen.

Heinz Kuczenski gab dann leider aus beruflichen Gründen das Billardspielen auf und verließ den Verein. Auch Fred Wolter schloss sich einem anderen Verein an. Trotz dieses Verlustes gewann die 1. Mannschaft im Jahre 1973 die Vize-Westfalenmeisterschaft im Dreiband auf dem großen Billard. Die 1. Mannschaft holte sich die Kreismeisterschaft im Cadre 35/2. Zur Mannschaft gehörten  Irrgang, Kreußling, Reichardt und Köhne. In den Folgejahren beschränkten sich die Erfolge nur noch auf  der Ebene des Kreises.

So gelang es Walter Reichardt 1975 und 1976 jeweils den Titel des Kreismeisters im Dreiband großes Billard zu erringen.  Eine Ausnahme gab es 1974 mit dem 2. Platz von Walter Reichardt  bei den Westfalenmeisterschaften im Dreiband. Erst im Jahre 1976 gab es mit dem erneuten 2 Platz von Walter Reichardt und dem 3. Platz von Hans-Werner Köhne bei den Westfalenmeisterschaften Dreiband großes Billard wieder die ersten Lichtblicke.

Rudi Irrgang holte sich 1976 die Westfalenmeisterschaft der 2. Klasse Cadre 35/2 und die Westfalenmeisterschaft der Senioren in derselben Disziplin.

Nach mehreren vergeblichen Anläufen konnte erstmals der begehrte Kellerpokal (Vierkampf kleines Billard) gewonnen werden. Franz-Josef Goroncy, Rudi Irrgang, Walter Reichardt und Friedhelm Michno siegten mit 8 : 0 gegen GW Rotthausen.

Viele Neuzugänge ließen im Jahre 1976 auf einen Aufschwung und weitere Erfolge hoffen. Norbert Neuermann, Jürgen Neuermann, Thomas Fath, Rolf Brinkmann, Norbert Löschke, Ralf Paczkowski und Peter Schlotte hießen die neuen Spieler. Hierdurch konnte der GBC im Jahr 1977 wieder 5 Mannschaften für den Spielbetrieb melden. Es ging bergauf. Einige Erfolge auf Kreisebene und ein 2. Platz der 1. Mannschaft in der Westfalenliga sowie zwei 2. Plätze von Jürgen Neuermann bei den Landesjugendmeisterschaften waren hierfür ein guter Ansatz.

Den Höhepunkt dieser Erfolge setzte jedoch die Jugendmannschaft des GBC. In der Aufstellung  Paczkowski -  Löschke - Schlotte errang diese Mannschaft 1978 den Deutschen Jugend-Mannschaftspokal. Viele Hürden waren schon von Beginn an zu nehmen. Im Endspiel des Kreises waren die  GBC-Jugendlichen gegen Grün Weiß Buer erfolgreich. Das Endspiel auf Westfalenebene wurde gegen Billardfreunde Lüdenscheid gewonnen. Im Endspiel auf der Bundesebene, das im "Central-Eck" ausgetragen wurde, setzte sich die Mannschaft dann in einem hochklassigen Finale gegen Viktoria Neunkirchen durch. Damit war gleichzeitig die Qualifikation für den "Coupe Jeunesse", die Europameisterschaften für Jugendmannschaften, geschafft. Leider trug die CEB (Confédération Européenne de Billard) diesen Wettbewerb im Jahre 1978 nicht mehr aus, so dass den Jugendlichen ein noch größerer Erfolg versagt blieb.

Auf die vielen Erfolge fiel aber auch ein kleiner Schatten. Heinz Altmicks, der schon 1974 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, musste das Amt des 1. Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Am Vereinsgeschehen nahm Heinz Altmicks aber noch lange Jahre teil. Seine Freude am Billardsport hat er bis zu seinem Tod im Jahre 1991 nie verloren.

Sein Nachfolger  wurde 1979 Helmut Horn. Im Jahre 1980 schloss das "Central-Eck" und der GBC musste erneut umziehen. Diesmal ging es nach Schalke in die Gaststätte "Kaupmann". Auf zwei kleinen und einem großen Billard wurde dort der Spielbetrieb fortgesetzt.

Bereits 1980 legte Helmut Horn sein Amt als 1. Vorsitzender wieder nieder und Franz Josef Goroncy leitete fortan die Geschicke des Vereins.

Einen weiteren Höhepunkt stellte 1980 der Endspiel-Sieg im Traberpokal gegen Feldmark 34 dar.

Leider zeigte sich sehr bald, dass die Gaststätte Kaupmann wohl nicht die richtige Wahl war. Zuviel Ärger mit den Wirtsleuten führte dazu, dass der GBC sich wieder einmal auf die Suche nach einem neuen Vereinslokal machen musste. Nicht ganz so einfach mit drei Billards. Nicht viele Gaststätten verfügen über ausreichend große Räumlichkeiten. Mit dem "Bulmker Treff" auf der Wanner Straße fand der Vorstand dann doch eine geeignete Sportstätte und der Spielbetrieb konnte ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.

Nach viermaliger Endspielteilnahme gelang dann 1981 endlich auch  der Gewinn des Hummernbrum-Pokals. Walter Reichardt, Jürgen Neuermann, Rudi Irrgang, Hans-Werner Köhne und Friedhelm Michno waren die Garanten für den Erfolg, der im Endspiel gegen GW Rotthausen erreicht wurde. Beim Praske-Pokal, der Fortsetzung des Dreiband-Mannschaftspiels in Stafettenform auf Landesebene, musste die Mannschaft sich dann im Endspiel mit 99:100 dem BC Lüdenscheid geschlagen geben.

In der Landesliga auf großem Billard wurde die 2. Mannschaft Westfalenmeister im Dreiband. Die Aufstellung: Rainer Kalberg,  Rudi Irrgang, Helmut und Harald Horn sowie Norbert Neuermann.

Rudi Irrgang wurde bei der Bundesmeisterschaft der Senioren im Cadre 35/2 Dritter, nachdem er sich als Westfalenmeister für diese Endrunde qualifizieren konnte. Bis dahin war Rudi schon drei Mal Westfalenmeister bei den Senioren geworden und nahm bereits zum fünften Mal hintereinander an den Bundesmeisterschaften teil. Zum Bundesmeister hatte es zwar bis dahin noch nicht gereicht, aber auf einem der vorderen Plätze war Rudi immer zu finden. Rudi Irrgang avancierte durch sein Können, sein kameradschaftliches Verhalten und seinen Teamgeist zu dem Spieler des GBC und galt als Aushängeschild des Vereins für sportliche Leistung und Fairness, weit über die Grenzen des GBC und unserer Stadt hinaus.

Die Neuzeit des GBC

Im "Bulmker Treff" begann eigentlich eine neue Ära im Verein. Die Gründe hierfür waren vielschichtig. Lange Zeit war nun schon seit dem letzten Erfolg einer Jugendmannschaft des GBC vergangen. Nun schien sich im Jugendbereich wieder etwas zu tun. Dirk Hares, Dieter Schmitt, Wolfgang Wintrich, Markus Reichardt und Michaela Probst kamen als Jugendliche zum Billardsport und zum GBC. Als größtes Talent erwies sich Dirk Hares, der die Kreisjugendmeisterschaft in der Klasse bis 17 Jahre gewinnen konnte und damit an der Westfalenmeisterschaft teilnahm. Bereits im August 1982 wurde Dirk Hares in die Jugendnationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland berufen und spielte im belgischen Brügge beim "Coupe van Beem" mit. Mit zwei Siegen war Dirk dann auch am Gewinn dieses Pokals beteiligt, der alljährlich als Drei-Länder-Turnier zwischen Jugendmannschaften der Bundesrepublik Deutschland, Belgiens und der Niederlande ausgetragen wird.

Mit großem Brimborium feierte der GBC sein 60-jähriges Vereinsbestehen. Eine von sportlichen Veranstaltungen geprägte Festwoche, Billardvorführungen und ein gelungener bunter Abend rundeten die Festlichkeiten ab. Klaus Hose spielte gegen Rudi Irrgang Cadre 47/2 und Günter Brockshus, Spitzenspieler in der Billard-Artistique,  stellten ihr Können unter Beweis. Nicht zu vergessen auch Lothar Wiese, der mit einem gekonnt vorgetragenen Billard-Programm, ebenfalls dem Bereich der Billard-Artistique zuzuordnen, für Kurzweil sorgte.

Rund wurde das Abschlussfest aber erst durch unsere Gäste aus den Niederlanden. Seit 1977 unterhielt der GBC freundschaftliche Kontake zum BC Kronenhuis aus Winterswijk. Bis dahin haben vier freundschaftliche Begegnungen für grenzüberschreitende Völkerverständigung gesorgt. Die Abschlussfeier des GBC am 2.10.1982 im "Bulmker Treff" ließ keine Wünsche offen. Viele Gäste, auch aus der Kommunalpolitik, gaben dem Verein die Ehre. Wolfgang Rittmann, der Präsident des Deutschen Billard-Bundes überbrachte die Glückwünsche und eine Ehrenurkunde des DBB und des BAVW, dessen Vorsitzender er zu der Zeit ebenfalls war. Norbert Neuermann erhielt die goldene Ehrennadel des DBB.

Kurze Zeit später übernahm Egon Piasecki  als Wirt den "Bulmker Treff", nachdem Ellen Probst die Gaststätte aufgab. Leider musste das große Billard verkauft werden, so dass sich der gesamte Sportbetrieb nur noch auf zwei kleinen Billards abspielte. Die sportlichen Erfolge dieser Jahre hielten sich demzufolge in engen "Kreis"-Grenzen. Nur der Ausnahme-Sportler dieser Zeit, Rudi  Irrgang schaffte es im Mai 1984,  Bundesmeister bei den Senioren im Cadre 35/2 zu werden.

Der Traditionsverein Kickser Neustadt wechselte vom Stauder-Eck  auch zum "Bulmker Treff", musste sich aber in einem kleinen Nebenraum mit nur einem Billard begnügen. Zwischen den beiden Vereinen gab es zwar Konkurrenz, diese beschränkte sich aber weitestgehend auf den sportlichen Bereich. Bei Kickser Neustadt lief aber nicht alles nach Wunsch und es wurde schwierig, noch Mitglieder für die Vorstandsarbeit in diesem Verein zu gewinnen. Leider kam es dann auch, wie es kommen musste. Der Verein löste sich auf und trat mit den meisten seiner Mitglieder dem GBC bei. Aus sportlicher und gesellschaftlicher Sicht war dies sicherlich ein nicht zu unterschätzender Erfolg für den GBC. Allen voran Wolfgang Rola und Karl-Heinz Lams setzten sich mit ihrer Erfahrung und ihrem Fleiß nunmehr mit gleicher Kraft für den GBC ein.

Im Vorstand des GBC gab es immer wieder Umbesetzungen. In manchmal kurios und konfus verlaufenden Versammlungen gab es immer wieder neue Gesichter im Vorstand. Besonders die Position des 1. Vorsitzenden war des Öfteren vakant. Für die Dauer von gut einem Jahr übernahm einmal auch Harald Horn die Vereinsführung, nachdem niemand zu finden war, der sich dieser Aufgabe stellen wollte. Der GBC befand sich in einer regelrechten Führungskrise, die auch durch Generationskonflikte ausgelöst wurde. Mit Franz- Josef Goroncy wurde dann für die Folgejahre ein Generationswechsel eingeläutet, der sich auch später noch fortsetzte und dem Gelsenkirchener Billard-Club eine neue Prägung und ein gewandeltes Gesicht verlieh. Nachdem Thomas Fath bereits in den vergangenen Jahren im Vorstand mitgearbeitet hatte, wurde er im Jahre 1984 zum 2. Vorsitzenden gewählt und bildete mit Franz Josef Goroncy ein recht junges Gespann an der Spitze des Vereins. Ein Glück, dass es so war, denn in den folgenden Jahren belasteten den Verein viele Probleme, die mit dem Billardsport wenig zu tun hatten und den Verein oftmals bis weit über die Belastungsgrenzen hinaus strapazierten. Hier zeigte sich dann, dass einige junge Vorstandsmitglieder über die nötige Kraft verfügten, den Verein auch durch schwereres Fahrwasser zu steuern. Auch Walter Reichardt gehörte zu den Leistungsträgern im Vorstand und stellte ein wirksames Bindeglied zwischen Alt und Jung im Vorstand dar. Und dies war nicht immer einfach.

1985 konnte der Club erstmals den begehrten Kellerpokal (Vierkampf) gewinnen. Franz-Josef Goroncy, Hans-Werner Köhne, Walter Reichardt und Friedhelm Michno setzten sich im Endspiel gegen Elfb. Bismarck beim 4 : 4 aufgrund der höheren Ballzahl durch. Im Traberpokal musste  die 1. Mannschaft jedoch im Endspiel  Westenfeld den Vortritt lassen.

Über die Kreisgrenzen hinweg trat der GBC erstmals wieder im Jahre 1987 in Erscheinung. Im Vorstand war man sich darüber einig, dass sich mal wieder etwas bewegen müsste, um den Bekanntheitsgrad des GBC an frühere Zeiten anknüpfen zu lassen. Im Juni 1987 richtete der Verein in den Räumen des "Bulmker Treffs" das Bundes-Jugend-Länderturnier aus. Teilnehmer waren Landesjugendmannschaften Westfalens, des Niederrheins, Bayerns, des Saarlandes, Niedersachsens und des Mittelrheins. Unter Leitung von Walter Reichardt und Norbert Neuermann, auf dessen Initiative das Turnier dem GBC übertragen wurde, kam mal wieder Sport der Spitzenklasse in die heimischen Räumlichkeiten. Wir rückten wieder etwas weiter ins Rampenlicht. Großes Lob von allen Seiten, von Teilnehmern, Betreuern und Gästen, waren der verdiente Erfolg langer Vorbereitung unter der Regie des Vorsitzenden Franz-Josef Goroncy.

Auch in den Pokalspielen war der Club 1987 sehr erfolgreich, konnten doch zwei Endspiele erfolgreich abgeschlossen werden. Dirk Hares, Friedhelm Michno, Rudi Irrgang und Walter Reichardt siegten sowohl im Hummernbrum-Pokal als auch im Keller-Pokal jeweils gegen GW Rotthausen.

Doch was wären die schönsten Zeiten ohne Wermutstropfen. Praktisch über Nacht rückte der Poolbillardverein PBC Hüllen uns mit zwei Poolbillardtischen auf den Leib. Dabei war weniger das gegenseitige Verständnis für die verschiedenen Variationen des Billardsports das Problem, als der akute Platzmangel und sich überschneidende Spieltermine. Dies konnte nicht lange gut gehen. Nach langen Auseinandersetzungen mit dem PBC, dem Vereinswirt und den Mitgliedern, entschied sich Egon Piasecki dann zugunsten des GBC und der PBC musste (nicht ohne Ärger) weichen.

Mit etwas mehr Ruhe im Vereinsleben konnten dann auch wieder größere Ziele ins Auge gefasst werden. 1989 wurde Thomas Fath zum 1. Vorsitzenden gewählt, Franz-Josef Goroncy wurde Stellvertreter. Relativ jung und unerfahren in Sachen Vereinsführung setzte sich Thomas Fath große Ziele. Hierzu gehörten u.a. auch die Selbständigkeit des Vereins und die Eigenregie in vereinseigenen Billardräumen.

Doch dass sich auch das Eichhörnchen mühsam ernährt, musste Thomas schnell erkennen. Die Anfangseuphorie schlug in mehr Sachlichkeit um, die von stetig wachsender Erfahrung begleitet wurde.

Einen der Glanzpunkte in seiner Vereinsgeschichte setzte dann der GBC im Sommer 1989, als der Verein vom Deutschen Billard Bund mit der Ausrichtung des Coupe van Beem, einem internationalen Jugendturnier, beauftragt wurde. Dieser Vergleichskampf zwischen Jugendmannschaften aus Belgien, der Bundesrepublik Deutschland und den Niederlanden wurde im August 1989 im Jugendheim Tossehof  ausgetragen. Dass die Deutsche Mannschaft am Ende Sieger wurde, war eigentlich weniger wichtig als die Tatsache, dass der GBC weit über die Grenzen Deutschlands hinweg Dank, Anerkennung und Ansehen für eine erstklassige Leistung als Ausrichter erntete. Besonders deutlich wurde in diesem Fall auch, dass der Verein wieder ein Zusammengehörigkeitsgefühl zeigte, das lange Zeit nicht mehr vorhanden schien oder zumindest ein wenig eingeschlafen war. Hier machten fast alle mit, so dass es keiner Aufzählung von Namen der vielen Helfer bedarf. Vorstand, Mitglieder und viele ehrenamtliche Helfer, auch aus anderen Vereinen, gaben ihr Bestes.

Später zeigte sich, dass mit der Ausrichtung des Coupe van Beem so etwas wie ein kleiner Ruck durch den Verein ging und ein Grundstein für weitere Erfolge im Vereinsleben gelegt wurde. Der GBC war wieder wer!!!

Ausgerechnet in dieser Zeit der positiven Entwicklungen gab Egon Piasecki, bedingt durch berufliche und familiäre Veränderungen, den "Bulmker Treff" auf. Mit Norbert Diers übernahm ein Wirt die Regie, der nie ein Wirt war. Es wäre müßig an dieser Stelle aufzuzählen, welche schweren Zeiten der GBC in nur wenigen Monaten erlebte. Dabei fing alles so gut an. Der vielfache Wunsch nach einem Spielbetrieb auf großem Billard wurde bei den Mitgliedern wieder laut. Nach vielen Gesprächen und Verhandlungen war auch der Wirt bereit, durch sein Einverständnis zu mehr sportlichen Aktivitäten im Verein beizutragen. Also wurde ein großes (gebrauchtes) Billard gekauft.

Leider stellten sich bereits nach kurzer Zeit Schwierigkeiten ein, mit denen niemand gerechnet hatte. Plötzlich gab es im Vereinslokal kein Telefon mehr, der Strom wurde abgeschaltet usw. usw. Hier musste die Vereinsführung eine schnelle Entscheidung treffen. Quasi in einer "Nacht- und Nebelaktion" erfolgte am 19. April 1991 zwangsläufig der Umzug ins "Schützenhaus" an der Hohenzollernstraße, also praktisch nur ein Sprung um die Ecke. Dabei hatte der Verein noch das große Glück, einen wohlwollenden Wirt und auch Räumlichkeiten zu finden, in denen drei Billards Platz hatten. Der neue Wirt, "Toby" Reinhold Giepen, versprach sich als Gegenleistung eine Umsatzsteigerung und mehr "Leben in der Bude".

Während unserer Zeit im  "Schützenhaus"  gewannen wir eine Menge neuer Mitglieder. Hierunter waren auch viele Jugendliche und bereits nach kurzer Zeit waren wir wieder in der Lage, in der Jugendarbeit einen Schritt nach vorne zu tun und sogar eine Jugendmannschaft auf überörtlicher Ebene spielen zu lassen. In dieser Zeit hat sich besonders Wolfgang Rola intensiv um die Jugendarbeit gekümmert. Ihm ist der Aufbau einer Jugendabteilung zu verdanken.

Im Juli 1992 trat Norbert Jansen dem Verein bei. Seinen Sohn Christian Jansen brachte er gleich mit. Beide kamen vom Nachbarverein BG Ückendorf und fügten sich rasch und vor allen Dingen nahtlos in recht positiver Weise in das Vereinsleben ein. Christian stellte sich sehr schnell als großes Talent dar und sorgte schon bald für neue Erfolge im Jugendbereich. Auch Norbert Jansen drückte der Jugendarbeit in der Folgezeit seinen eigenen Stempel auf.

Trotz der vielen Probleme kam der sportliche Bereich nie zu kurz.

Neben den vielen Mannschaftserfolgen (1. Mannschaft jeweils Kreismeister in der Freien Partie 1984/85 und 1988/89 sowie im Cadre 35/2 1981/82, 1982/83 und 1985/86) konnten auch zahlreiche Einzeltitel gewonnen werden:

- Walter Reichardt (jeweils Kreismeister im Dreiband 1. Klasse 1981, 1982, 1983, 1986 und 1987 mit GD bis zu 1,304, und im Cadre 52/2 1988 und 1993) ,

- Thomas Fath (jeweils Kreismeister 1989 in der Freien Partie und im Cadre 35/2),

- Franz-Josef Goroncy, Rainer Kalberg , Arwed Freihof, Thomas Heinberg, Marco Rola, Wolf-   gang Rola, Markus Ullrich und andere Sportfreunde erkämpften sich Meistertitel bzw. Vize-Meisterschaften in den verschiedensten Disziplinen. 

Bewegte Jahre

Besonders Anfang der Neunziger Jahre überstürzten sich die Ereignisse beim GBC. Positives und Negatives wechselte sich nicht etwa ab, sondern ging in nie vorher erlebter Gemeinsamkeit einher.

Winfried Menne schloss sich dem Verein wieder an. Mit ihm gelangen auch auf dem großen Billard, zumindest beim Dreiband-Spiel, wieder einige Erfolge. Ebenfalls mit ihm glückte der 1. Mannschaft zweimal in Folge der Aufstieg bis zur 1. Landesliga. Im August 1991 schloss sich auch Heinz Ohagen dem Verein an und avancierte in den folgenden Jahren zum besten Spieler des GBC. Natürlich hatte auch Heinz Ohagen gleichermaßen Anteil am Erfolg der Mannschaften, in denen er mit Winfried zusammen spielte. Fast genau ein Jahr später stieß auch Heinz Kuczenski wieder zum Verein. Zwar etwas in die Jahre gekommen, blitzte gleichwohl sein Können vergangener Jahre wieder auf. Winfried Menne, Heinz Ohagen sowie Heinz Kuczenski verfügten, besonders durch ihre frühere  Spielpraxis in der Bundesliga, über Erfahrungen im Billardsport, die dem GBC in jeder Hinsicht zugute kamen.

Für den Verein ergab sich erneut die Möglichkeit, durch die Ausrichtung eines großen Turniers wieder ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu treten und den Vereinsnamen auch international wieder in Erinnerung zu rufen. Wegen der erfolgreichen Ausrichtung des Coupe van Beem im Jahre 1989 trat der Deutsche Billard Bund erneut an den GBC mit der Bitte heran, diesen Jugendvergleich noch einmal auszurichten. Vom 14. - 16.8.1992 wurde dieser Wettbewerb zwar kein Erfolg für die Deutsche Mannschaft, aber ein voller Erfolg für den GBC. Für dieses Turnier wurde dem GBC von der Stadt Gelsenkirchen die Aula der Gesamtschule Ückendorf zur Verfügung gestellt. Alle Beteiligten, Betreuer, Zuschauer und Funktionäre waren begeistert. Wieder einmal hatte der Verein mit seinen Mitgliedern gezeigt, was in ihm steckt.

Im Oktober 1992 fuhren Thomas Fath, Walter Reichardt, Kurt Bornemann, Wolfgang und Marco Rola, Norbert und Christian Jansen mit dem befreundeten BC Neustadt nach Spanien und machten auch dort dem Namen des GBC alle Ehre. In Blanes, Mollet, Banyoles und Barcelona zeigten sie ihr Können im Vergleich mit spanischen Mannschaften. In Banyoles gelang es Walter Reichardt, den durch den  BC Neustadt veranstalteten Leine-Pokal zu gewinnen, in dessen Gewinnerliste sich auch schon so berühmte Spieler wie Raimond Ceulemanns, René Vingerhoed, Thomas Wildförster, Klaus Hose und viele andere Persönlichkeiten des Billardsports verewigt hatten. Auch Wolfgang Rola hatte in Blanes die Chance diesen Pokal zu gewinnen, scheiterte dann aber im Endspiel gegen den Spanier Salmerón um einen Ball.

Christian Jansen schaffte die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in der Freien Partie in der Klasse der Jugendlichen bis 15 Jahre am kleinen Billard. Vom 7. - 9.1.1993 fand dieses Turnier in Pforzheim statt. Unterstützt von einigen Schlachtenbummlern des GBC wurde er am Ende Fünfter. Ein schöner Erfolg, den er später noch steigern konnte.

Zwischenzeitlich ist allerdings im Vereinslokal viel passiert. Reinhold Giepen gab im Spätsommer 1992 die Gaststätte auf. Was dann folgte, war das reinste Chaos. Dieses Chaos brachte den Verein oft genug an den Rand der Existenz und die Vorstandsmitglieder an den der Verzweifelung. Die Standhaftigkeit von Zinnsoldaten, Nerven wie Drahtseile und jede Menge geopferter Freizeit waren nötig, um das Schlimmste vom Verein abzuwenden.

Für kurze Zeit übernahm Gabriele Siebarth die Gaststätte. Willkürliche Öffnungszeiten, fehlende Bedienung und Schikanen jedweder Art waren gang und gäbe, für die Mitglieder aber unerträglich. Da sich dies natürlich auch auf das Geschäft auswirkte, war ein schnelles Ende dieser Ära absehbar. Bereits im Februar 1993 übernahm dann Peter Großmann das "Schützenhaus".

Zwangsläufig trat der Wunsch nach einem zweiten großen Billard wieder in den Vordergrund. Ein zweites "Großes" war Voraussetzung, um auf höherer Ebene mitspielen und damit wieder am überregionalen Billardsport schnuppern zu können. Im April 1993 war es dann endlich soweit und wir verfügten  über  vier Billards (2 Große, 2 Kleine).

Leider waren sich Peter und der Schützenverein als Eigentümer des "Schützenhauses" in vielen Dingen uneinig, so dass es bereits im Oktober 1993 zum endgültigen Bruch kam.

Auch für den GBC neigten sich hier die Zeiten dem Ende zu. Daran hatten der Schützenverein und seine Mitglieder leider einen unrühmlichen Anteil. Doch wohin mit vier Billards? Thomas Fath hatte sich bereits seit mehr als einem Jahr bei der Stadt Gelsenkirchen um die Anmietung eigener Räumlichkeiten bemüht. Diese Bemühungen blieben erfolglos.

Trotz aller Widrigkeiten konnte die 1. Mannschaft 1993 in der 3. Landesliga Dreiband die Vize-Westfalenmeisterschaft gewinnen.

Im Jugendbereich zeigten sich ebenfalls die Früchte der geleisteten Arbeit. Sascha Kuczenski gewann den Staschik-Pokal, einen im Rahmen eines Vorgabe-Systems von den Jugendlichen des Kreises ausgespielten Jugend-Pokal. Marco Rola, Markus und Dirk Ullrich erreichten in den jeweiligen Altersklassen der Jugend- und Juniorenmeisterschaften gute Platzierungen.

Neue Zeiten im Vereinsheim

Anfang Dezember 1993 war es dann soweit. Unter dem Druck der Ereignisse gelang es, gewerbliche Räume auf der Wanner Straße anzumieten. Die außerordentliche Mitgliederversammlung beschloss am 19.12.1993 die notwendigen Umbaumaßnahmen und damit den Umzug in die neuen Räumlichkeiten an der Wanner Straße 134.

Mit 109 Personen verzeichnete der GBC übrigens im Januar 1994 seinen bisher höchsten Mitgliederstand.

Mit den Umbauarbeiten am neuen Vereinsheim wurde sofort begonnen. Als Bauführer und Verantwortlicher für die Ausführung der Bauarbeiten wurde vom Vorstand Wolfgang Rola eingesetzt. Er erledigte seine Sache ausgezeichnet. Doch nicht nur er gab sein Bestes und opferte viel Freizeit und Urlaub. Viele Helfer beteiligten sich an den Arbeiten. Für die Elekroarbeiten war Andreas Rittmeyer zuständig. Er verstand sein Handwerk ausgezeichnet und verlegte im neuen Vereinsheim fast 1500 m Kabel. Besonders eifrig zeigten sich auch:

Günther Ullrich, Marco Rola, Thomas Fath, Norbert Neuermann, Michael Riedel, Karl Heinz Rola, Erwin Napierski, Thomas Heinberg, Norbert Jansen und Markus Ullrich.

Die Aufzählung ist keineswegs abschließend. Ferner haben sich viele Mitglieder, die sich nicht am Bau beteiligen konnten, zumindest mal auf der Baustelle gezeigt und den einen oder anderen Kasten Bier für die fleißigen Helfer zur Verfügung gestellt.

Am 19.2.1994 war es dann soweit. Die Billards wurden vom Schützenhaus zum neuen Vereinsheim transportiert und aufgebaut. Fachmann auf diesem Gebiet war Henny de Heus, der nicht nur unser Billard- und Zubehörlieferant war, sondern sich zu einem echten Freund und Gönner unseres Vereins mauserte.

Am 20.2.1994 feierten wir dann schon einmal unseren Umzug und setzten den Spielbetrieb nahtlos fort. "Hochoffiziell" wurde unser Vereinsheim am 30.4.1994 mit einer kleinen Feier eingeweiht.

Auch sportlich tat sich in dieser Zeit einiges: Christian Jansen gelang im Januar 1994 der Gewinn der Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Jugendlichen in der Klasse bis 15 Jahre. Erst am Ende dieser Meisterschaft zeigte er, dass ihm mit ein bisschen mehr Glück im Halbfinale auch der Griff zur Goldmedaille glücken konnte. Weit führend schaffte er es nicht, die Partie auszustoßen und verlor nur knapp mit 2 Bällen Unterschied gegen Thorsten Frings aus Marl. Christian gewann anschließend das Spiel um den dritten Platz und damit die Bronzemedaille souverän.

Heinz Ohagen  hatte sich den Titel des Westfalenmeisters im Einband 1. Klasse geholt und nahm an der Bundesmeisterschaft teil, wo er sich jedoch nicht im Vorderfeld platzieren konnte.

In den Mannschaftswettbewerben  belegte die I. Mannschaft  im Fünfkamp in der Westfalenliga den 3. Platz, während sie in der 2. Landesliga im Dreiband die Vize-Westfalenmeisterschaft gewann.

Im Hummernbrum-Pokal und im Kirchmeier-Pokal erreichte die 1. Mannschaft jeweils das Endspiel. Leider war man stets nur zweiter Sieger, wobei im Kirchmeier-Pokal die Niederlage bei einem 4:4 Endstand nur aufgrund der schlechteren Gesamtballzahl doch etwas bitter war.

Erstmals nahm wieder eine Mannschaft des GBC an nationalen Meisterschaften teil. Heinz Ohagen, Walter Reichardt, Thomas Fath und Franz Josef Goroncy mussten bei der Deutschen Pokalmannschaftsmeisterschaft im Dreiband sehr schnell feststellen, dass diese Trauben wohl doch noch ein wenig zu hoch hingen.  Gegen die Bundesligavertretung  vom  BSV Velbert  ging die Partie dann auch (erwartungsgemäß)  mit 0:8 verloren. Lediglich Thomas Fath schaffte einen Satzgewinn.

Durch Neuordnung im Billardsport wurde die bisherige Form der Bundesliga abgeschafft und eine reine Dreiband-Bundesliga eingerichtet. Zunächst hieß dieser Vorläufer der Bundesliga noch "Masters-Liga". Ohne hierüber Näheres zu wissen, meldete der GBC auch hierzu eine Mannschaft.  Sie sollte in der gleichen Besetzung wie bei der DPMM antreten. Eigentlich hatte niemand geglaubt, dass die Meldung auch erfolgreich sein würde. Umso größer war dann die Überraschung, als die Spielpläne bekannt gegeben wurden. In der Folgesaison spielte der GBC  in der 2. Masters-Liga und musste sich mit Vereinen messen, die in ganz Deutschland zu finden waren. Die Reisen gingen nach Regensburg, Stuttgart, Saarbrücken, Duisburg, Wuppertal-Barmen, Herne und Kamen. Viel Unerfahrenheit im Umgang mit dem "großen Billardsport" und eine Menge Pech taten dann auch letztlich ihre Wirkung. Ohne ein einziges Spiel gewonnen zu haben, stieg die Mannschaft wieder in die 1. Landesliga ab. Einen einzigen Punkt gewann die Mannschaft beim Auswärtsspiel in Kamen. Ansonsten gab es nur Niederlagen. Allerdings waren in dieser Zeit auch großartige Leistungen im neuen Vereinsheim des GBC zu sehen. Beim Spiel gegen Barmen spielte die Gastmannschaft um Werner Naruhn  einen Mannschaftsdurchschnitt von über 0,900. Bei seiner Partie gegen Franz Josef Goroncy schaffte Paul Call aus Barmen einen GD von 1,850. Diese Leistung verdient sicher das Prädikat "Weltklasse". Angesichts der aufgezeigten Leistungsunterschiede war der Abstieg nun keine Schande mehr. Der Vorteil des Ausflugs in die höheren Leistungsregionen des Billardsports lag aber auf der Hand. Neue Erfahrungen, neue Freunde in ganz Deutschland, großartige Billardsportler als Gegner und der Name des GBC in neuem Glanz. Was wollte man mehr?

Leider gab es auch für die 2. und 3. Mannschaft beim Dreiband auf großem Billard nicht viel zu holen. Durch die Nominierung der 1. Mannschaft zur 2. Masters-Liga mussten die unteren Mannschaften ebenso aufrücken und sich in der Verbandsliga (2. Mannschaft) und 1. Landesliga (3. Mannschaft) ihren Gegnern stellen. Dass auch in diesen Klassen hervorragendes Billard gespielt wird, mussten in der "Zweiten" Udo Schiffmann, Arwed Freihof, Stefan Andres und Friedhelm Michno und in der "Dritten" Norbert Neuermann, Wolfgang Rola, Karl Heinz Rola und Rudi Irrgang leidvoll feststellen.

Die Zeiten des Umbruches hat der GBC aber nicht ganz unbeschadet überstanden. Die Mitgliederzahl nahm um mehr als 20 ab. Die Gründe hierfür waren vielschichtig. Anders als zu "Kneipenzeiten" waren nun alle Mitglieder gefordert. Die neu gewonnene Selbständigkeit hatte auch ihren Preis. Wer bisher gewohnt war, sich nach hergebrachten Gaststättengrundsätzen bedienen zu lassen, musste sich sehr schnell umstellen und auf lieb gewonnene Gewohnheiten verzichten. Selbstbedienung, Reinigungs- und Thekendienste waren angesagt. Begriffe wie "eigene Schlüsselverantwortung", "Aufräumarbeiten" etc., waren bisher den wenigsten Mitgliedern geläufig. Die Tatsache, dass bei 11 Mannschaften im aktiven Spielbetrieb weniger Zeit für gesellige Veranstaltungen blieb und Spiele vom Kreissportwart auf den obligatorischen Clubabend (freitags) gelegt werden mussten, mögen auch ihren Teil dazu beigetragen haben, dass uns viele Mitglieder den Rücken kehrten. Viele Unstimmigkeiten unter den Mitgliedern und im Vorstand begleiteten diesen "Selbstreinigungsprozess" beim GBC. Der Verein stellte sich mit seinen neuen Strukturen in einem völlig anderen Outfit dar. Mehr als ein Jahr dauerte es, bis sich wieder ein ruhigeres Fahrwasser bildete und eine gewisse Normalität den Alltag im Vereinsleben bestimmte.

Sportlich war das Jahr 1994 trotz des Abstiegs von gleich drei Mannschaften am großen Billard, sicher eines der erfolgreichsten in der Geschichte des GBC. Es mag zwar paradox klingen, aber wann hatte der GBC schon einmal zuvor 11 Mannschaften im Spielbetrieb, davon allein 5 Mannschaften am großen Billard. Auch in den technischen Disziplinen ging es am großen Billard nämlich aufwärts. Erstmals nahm der Verein gleich mit zwei Mannschaften im Mehrkampf  am Spielbetrieb auf der Westfalenebene teil. Heinz Ohagen, Heinz Kuczenski, Walter Reichardt und Christian Jansen bildeten die 1 .Mannschaft. Emilio Gorzanelli, Thomas Fath, Franz Josef Goroncy und Norbert Neuermann traten in der 2. Mannschaft an. In der 2. Spielserie kam Wolfgang Rola für Norbert Neuermann hinzu. Zu Meisterehren reichte es  für beide Mannschaften aber  noch nicht.  Es wurde klar, dass die großen Billards und damit die Möglichkeiten der Teilnahme am Spielbetrieb höherer Klassen, immer weiter in den Blickpunkt des Interesses rückten. Diesem Weg in die Zukunft konnten sich Vorstand und Mitglieder nicht mehr verschließen. Ein Zurück gab es nicht mehr.

Auch im Jugendbereich tat sich in diesen Zeiten sehr viel. So viele jugendliche Mitglieder wie in dieser Zeit hatte der GBC wohl vorher noch nie. In der Saison 1993/94 belegte die Jugendmannschaft des GBC in der Freien Partie Platz 1 und wurde damit Jugend-Kreismeister.

Christian Jansen machte im Januar 1995 wieder von sich reden, als er dem Verein einen Erfolg bescherte, den es bei uns noch nicht gab. In der Klasse bis 17 Jahre wurde er in Krefeld Deutscher Jugendmeister. Hierfür erfuhr er viele Ehrungen. Berichte über ihn und Interviews mit ihm liefen u.a. über den Lokalsender Radio Emscher Lippe.

Am 16. Februar 1995 erhielt Christian den Sportförderpreis des Monats, der auch mit einem Geldbetrag dotiert war. Dieser Förderpreis wurde allmonatlich verdienten Gelsenkirchener Sportlern verliehen. Gestiftet wurde dieser Preis von der Volksbank Gelsenkirchen, dem KAUFHOF, dem Stadtspiegel, dem Stadtsportbund und Radio Emscher Lippe. Am 11. März 1995 bekam Christian im Rahmen der Sportlerehrung 1994 der Stadt Gelsenkirchen im Hotel Maritim die Bronzene Stadtsportmünze für seinen 3.Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 1994. Eine Ehrung für seinen 1. Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 1995 konnte zwangsläufig (noch) nicht erfolgen, da diese erst kurz vorher, im Januar 1995, stattgefunden haben.

Obwohl Christian viel Presserummel über sich ergehen lassen musste, trug das Interesse der Medien an seinem Billardspiel wesentlich dazu bei, dem Namen des GBC in der Öffentlichkeit einen guten Klang zu verleihen. Ständiger Begleiter Christians bei allen öffentlichen Auftritten war in dieser Zeit der Vorsitzende Thomas Fath, der sich eine solche Chance der Präsentation des GBC nicht entgehen ließ.

Auch in der Folgezeit rissen die Erfolge Christians nicht ab. Auf dem Großen Billard hatte  er sich

über Kreis- und Landesmeisterschaften für die Deutsche Juniorenmeisterschaft in der Freien Partie

qualifiziert, die im Oktober 1995 in Bottrop ausgerichtet wurde. Hier gelang ihm das Husarenstück, ins Endspiel vorzudringen. Und dieser Weg war nicht einfach, zumal er bereits in der Vorrunde auf

den Topfavoriten Jens Eggers vom  BSV Kamen traf. Im Endspiel hatte er den Berliner Sven Daske zum Gegner, der über die größere Erfahrung verfügte und am Ende - wenn auch nur knapp - die Nase vorn hatte. Aber auch die Silbermedaille war ein großer Erfolg. Hiermit hatte er nämlich nicht gerechnet. Umso größer war dann auch seine Freude, als er hörte, dass er sich mit seinem 2. Platz für die Junioren-Europameisterschaften im dänischen Veijle qualifiziert hatte, die im Dezember 1995 ausgetragen wurden.

Hier traf er mit seinen 17 Jahren allerdings auf hochkarätige Gegner, die allesamt bereits ihr internationales Debüt hinter sich hatten und über ein ganzes Turnier 50,00 GD und mehr spielen konnten. So gewann Christian in der Vorrunde nur ein Spiel und war in der Finalrunde nicht mehr vertreten. Insgesamt belegte er den 11. Platz von 16 Teilnehmern und krönte damit seine bisherige Laufbahn. Übrigens: Wie lange ist es her, dass der GBC  einen Teilnehmer an Europameisterschaften in seinen Reihen hatte?

Anfang 1996 gelang Christian bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Coburg der Gewinn der Bronzemedaille auf dem kleinen Billard in seiner Altersklasse. Die mögliche Goldmedaille verlor er im Halbfinale gegen Patrick Sofski, als dieser nach einem Fehlstoß bereits vom Brett ging und der Schiedsrichter die erzielten Points an der Anzeigetafel markierte. Allerdings durfte Patrick weiterspielen, weil Christian bei seinem Gegner eine Karambolage gesehen hatte, die allen anderen Spielern und auch Zuschauern sowie dem Schiedsrichter verborgen geblieben war. Diese Geste brachte ihm immerhin den Fairness-Pokal dieser Meisterschaften.

In der Verbandsliga (Dreiband) konnte sich die I. Mannschaft unerwartet gut behaupten und wurde Dritter.

Wenn auch nur durch ein Freilos in der ersten Runde erreicht, spielte die I. Mannschaft bei der Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft im zweiten Durchgang in Frankfurt gegen die Mannschaft von Frankfurt-Nied. Wenn das Ergebnis auch mit 0 : 8 eindeutig ausgefallen ist, so gingen sämtliche Partien (über drei Gewinnsätze) äußerst knapp und nach einhelliger Meinung beider Mannschaften auch zum Teil sehr unglücklich für den GBC verloren. 

Auf dem kleinen Billard gelang erstmals die Meisterschaft in der zwei Jahre zuvor eingerichteten Bezirksoberliga Vierkampf. Zur Mannschaft gehörten Christian Jansen (Freie Partie),  Heinz Ohagen (Einband), Heinz Kuczenski (Cadre 35/2) und  Walter Reichardt (Cadre 52/2). Der Mannschafts-GD von 31,68 war selbst in den oberen Spielklassen auf Landesebene nur selten vertreten. Zwar war damit die Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur Landesliga geschafft, doch wollte die Mannschaft hieran nicht mehr teilnehmen, da das Teilnehmerfeld mit 6 Mannschaften einer neuen Meisterschaftsrunde gleichkam. Im Anschluss an eine abgeschlossene Saison faktisch gleich eine neue anzuschließen, war nicht im Sinne der Spieler.

Diese Absage tat den sportlichen Einzelerfolgen aber keinen Abbruch. Auf Landesebene erzielten besonders Christian Jansen, Heinz Kuczenski und  Heinz Ohagen beachtliche Erfolge.

In der Freien Partie am kleinen Billard wurde Christian mit einem GD von 100,00 gegen überaus starke Konkurrenz überragender Westfalenmeister. Ein wenig kurios gestaltete sich sein Halbfinale gegen Micolajczak aus Bottrop, wo er nach einem Spielstand von 300 : 300 in die Verlängerung musste. Beide Spieler sahen sich nun zehnmal dem Anstoßball gegenüber. Aber auch dieses Problem lösten beide, so dass der Bandenentscheid über Sieg und Niederlage bestimmte. Hier lag der Ball von Christan dann um ein paar Millimeter näher an der Bande, so dass er das Finale erreichte. Hier hatte er nach spannendem Spiel das bessere Ende für sich und war Westfalenmeister.

Heinz Kuczenski sorgte mit seinem Sieg in der Seniorenklasse Cadre 35/2 (ab 60 Jahre) für Furore. Mit einem GD von 23,25 ließ er nichts anbrennen und schlug im Finale den amtierenden Deutschen Meister Lothar Holtmann vom benachbarten BC Feldmark 34. Damit hatte er sich für die Bundesmeisterschaft in dieser Disziplin qualifiziert. Über den 9. Platz kam er hier allerdings nicht hinaus.

Auch bei der Westfalenmeisterschaft  in der 1. Klasse Cadre 35/2 ließ Heinz einmal mehr seine Klasse aufblitzen. Am Ende reichte es bei 8 Teilnehmern zwar nur zum 5. Platz, aber dies soll seine insgesamt guten Leistungen nicht schmälern.

Gute Leistungen zeigte auch Heinz Ohagen bei der Westfalenmeisterschaft  im Einband der 1. Klasse in Bottrop. Mit dem hervorragenden GD von 6,58 belegte er leider nur  Platz 6, muss sich allerdings mit dieser Leistung keinesfalls verstecken.  Im Cadre 35/2 sicherte er sich mit einem GD von 27,77 die Meisterschaft in der 1. Klasse.

Aber auch die anderen Sportfreunde steckten nie auf und erreichten erneut gute Platzierungen bei den

Einzelmeisterschaften. So konnten Kreismeistertitel durch Dirk Ullrich in der freien Partie bei der Jugend, durch Bernhard Heidtkamp im Einband II. Klasse und durch Walter Reichardt im Cadre 47/2 und 71/2 II. Klasse sowie im Cadre 35/2 gewonnen werden.  Thomas Fath , Franz-Josef Goroncy und Sascha Kuczenski belegten weitere Medaillenränge.

Unser Ehrenmitglied Erich Ranft  vollendete am 29.07.1996 seinen 85. Geburtstag. Er ist das einzige noch lebende Mitglied, das den GBC nach dem 2. Weltkrieg  zum zweiten Male aus der Wiege hob. Am 01.04.1996 feierte er ein ganz besonderes Jubiläum: An diesem Tag war er genau 50 Jahre Mitglied des GBC.

Wie schon in den Jahren zuvor, versuchte der GBC auch diesmal sein Glück bei der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft. Zwar sind "leichte" Gegner in diesem Wettbewerb kaum vorhanden, doch brachte die Auslosung mit dem Bundesligisten  BSV Velbert wiederum eine nicht zu bewältigende Aufgabe, so dass ein 0 : 8 erneut das Erstrunden-Aus bedeutete.

Die Saison 1996/97  brachte der I. Mannschaft im Dreiband endlich den erhofften Aufstieg in die Westfalen-Oberliga. Hierzu reichte der Mannschaft mit Heinz Ohagen, Thomas Ziesig, Walter Reichardt und Thomas Fath die Vize-Meisterschaft in der Verbandsliga.

Die Ergebnisse auf der Landesebene der übrigen Mannschaften waren nicht so zufrieden stellend, was sich dann auch in den einzelnen Tabellständen widerspiegelte.

In der Bezirks-Oberliga Vierkampf kämpfte die 1. Mannschaft überraschend gegen den Abstieg. Nachdem sich Christian Jansen nur noch für das Spiel auf dem Großen Billard zur Verfügung gestellt hatte, mussten Heinz Ohagen (Freie Partie),  Franz-Josef Goroncy (Einband), Heinz Kuczenski (Cadre 35/2) und Walter Reichardt (Cadre 52/2) mit dem sechsten und damit vorletzten Platz vorlieb nehmen und konnten gerade noch den Abstieg vermeiden.

Für gute Leistungen sorgte erneut Heinz Ohagen, indem er  in der 1. Klasse jeweils im Cadre 35/2 und 52/2  Kreismeister wurde. Er steigerte sich noch bei der Westfalenmeisterschaft im Cadre 35/2 der Senioren und wurde hier Sieger und damit Westfalenmeister. Bei der Bundesmeisterschaft verlor er unglücklich seine Halbfinalbegegnung, so dass er nur noch im "Kleinen Finale" vertreten war. Hier zeigte er jedoch wieder sein ganzes Können und besiegte seinen Kontrahenten deutlich und gewann somit die Bronzemedaille.

Thomas Fath hatte in den letzten Jahren die Aufgaben des Vorsitzenden  in einer so aufopfernden   Art und Weise wahrgenommen, wie es nicht von jedem Vorsitzenden des Vereins gesagt werden kann. Deshalb  kam seine Mitteilung in der Jahreshauptversammlung am 19.04.1997 doch überwiegend unvorbereitet und überraschend, nicht mehr für den Vorsitz kandidieren zu können. Hatte er doch bisher seine Kenntnisse, Fähigkeiten und Freizeit in einem kaum zu überbietenden Rahmen in den Dienst des Vereins gestellt - denke man nur an die "schwere Geburt Vereinsheim" -, so ließen ihm nun berufliche Aufgaben und familiäre Gründe nicht mehr den erforderlichen zeitlichen Spielraum, um dieses wichtige Amt nach seinen Vorstellungen weiter auszuüben.  Wenn auch sein Führungsstil nicht jedem Mitglied gefallen hat, so bleiben seine Verdienste um unseren Verein stets unbestritten. Wer weiß, wohin der Weg des GBC  ohne sein überdurchschnittliches Engagement geführt hätte?

Sein Nachfolger ist allerdings kein "Neuling", sondern Franz-Josef Goroncy, der bereits in früheren Zeiten das "Vereinsschiff" sicher durch die Klippen führte.

Einen großen Erfolg brachte die Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft, indem die zweite Runde aus eigener Kraft erreicht wurde. In der ersten Spielrunde war die Vertretung des BSV Langenfeld (2. Bundesliga) zu Gast beim GBC. Wenn auch nur im  "stillen Kämmerlein" eine schwache Siegeshoffnung auf GBC-Seite vorhanden war,  so stellte der unerwartet klare 8 : 0 - Erfolg und das Erreichen der zweiten Runde alle Wünsche in den Schatten. Thomas Ziesig,  Walter Reichardt (mit einem Satz-GD von l,560), Heinz Ohagen und Winfried Menne waren für dieses unerwartete Ergebnis verantwortlich.  In der zweiten Runde musste die Mannschaft beim  BSV Hochfeld-Meiderich antreten. Da der Gegner ebenfalls zur 2. Bundesliga gehörte, fuhr man ohne große Ambitionen dorthin. Umso erfreulicher war sodann der Spielverlauf, wenn es auch am Ende nicht ganz gereicht hatte. Mit einem nicht erhofften Remis von 4 : 4  musste sich die Mannschaft aus dem Wettbewerb verabschieden.

Den beiden 2 : 1 - Satz-Siegen von Thomas Ziesig und Winfried Menne standen leider zwei 0 : 2 - Satz-Niederlagen von Walter Reichardt und Heinz Ohagen gegenüber, so dass letztlich das Satzverhältnis zugunsten der Hochfelder den Ausschlag gab. 

 Auf dem kleinen Billard in der Bezirksoberliga im Vierkampf  bewies die 1. Mannschaft, wie nah im Sport Erfolg und Misserfolg gepaart sein können. War die Mannschaft in der letzten Saison mit derselben Aufstellung noch so gerade dem Abstieg entronnen, so glänzte sie nun durch hervorragende Leistungen und Ergebnisse. Ungeschlagen mit nur zwei Unentschieden siegte sie souverän und holte sich den Kreismeistertitel.

Auf die Aufstiegsrunde zur Landesliga wurde seitens der Mannschaft wiederum verzichtet.

Dass in der Oberliga (Dreiband) ein anderer Wind weht, musste die I. Mannschaft feststellen. Nur mit großer Mühe konnte der Klassenerhalt geschafft  und mit dem 4.  und vorletzten Platz das "rettende Ufer" erreicht werden. Diese Aufgabe war aber auch dadurch erschwert, dass die Oberliga in zwei Gruppen  mit jeweils nur fünf Mannschaften  unterteilt war, so dass jede Niederlage doppelt schwer wog.

Die II. Mannschaft blieb hinter ihren Möglichkeiten zurück und belegte leider einen Abstiegsplatz in der 1. Landesliga Dreiband. Ein Grund hierfür ist darin zu sehen, dass die früher zur Mannschaft gehörenden Sportfreunde Wolfgang Rola, Udo Schiffmann, Karl-Heinz Rola und Thomas Heinberg den Club verlassen hatten, um sich dem neu gegründeten Verein ABC Gelsenkirchen anzuschließen. Bis auf den Letztgenannten haben sich die Sportfreunde jedoch nach einjähriger Abstinenz wieder dem GBC angeschlossen, was sich erfreulicherweise dahingehend auswirkt, dass der Verein für die Saison 1998/99 drei Dreibandmannschaften auf Landesebene stellt.

In der Vierkampf-Disziplin belegten beide Mannschaften jeweils fünfte Ränge und damit sichere Mittelfeldplätze.

In den Einzelwettbewerben konnten sich Heinz Ohagen (Cadre 35/2 Senioren) und Heinz Kuczenski (Cadre 35/2 Senioren und Cadre 52/2) für die Teilnahme an den Westfalenmeisterschaften qualifizieren.

Überraschend konnte sich Walter Reichardt im Cadre 47/2 II. Klasse die Kreismeisterschaft sichern.

Im Juniorenbereich war Christian Jansen nicht zu schlagen und sicherte sich der Freien Partie und im Cadre 47/2 jeweils den Kreismeistertitel.

Bei den Deutschen Meisterschaften in der Freien Partie belegte er diesmal nur Platz 3. Durch die Absage des Zweitplazierten fuhr er dennoch zur Junioren-Europameisterschaft , wiederum nach Veijle in Dänemark. Ähnlich wie im Vorjahr blieb ihm der Durchbruch wieder versagt. Nach einem Unentschieden, einem Sieg und einer Niederlage konnte er sein Vorjahresergebnis zwar verbessern, gleichwohl schied er aber wieder nach der Vorrunde aus dem Turnier aus.

Nach einigen internen Querelen verließ er im Juni 1997 den Verein.

Die vom GBC ausgerichtete Westfalenmeisterschaft 1996/97 im Cadre 35/2 Senioren entwickelte sich zu einer Gelsenkirchener Stadtmeisterschaft. Von acht Teilnehmern kamen fünf aus dem heimischen Kreis (Heinz Ohagen, Heinz Kuczenski, Erwin Butzko, Fred Wolter und Lothar Holtmann). Am Ende der Meisterschaft belegten diese genannten Sportfreunde auch die Plätze eins bis fünf. In der ersten Runde verlor Heinz Ohagen trotz eines Durchschnittes von 32,25 gegen Erwin Butzko, der den glänzenden Durchschnitt von 50,00 erzielte. Doch diese Niederlage beflügelte Heinz so, dass er alle weiteren Partien siegreich beendete und das Finale erreichte. Leider musste er hierbei im Halbfinale seinen Vereinskameraden Heinz Kuczenski ausschalten. Dieser hielt sich jedoch im "kleinen Finale" gegen Fred Wolter schadlos und gewann somit die Bronzemedaille.

Im Finale traf Heinz Ohagen sodann wieder auf Erwin Butzko. In einem spannenden Duell hatte Heinz letztlich "die Nase vorn". Mit dem 200 : 140 - Erfolg sicherte er sich den Titel des Westfalenmeisters und damit auch die Teilnahmeberechtigung für die nächste Bundesmeisterschaft.

Eitel Freude herrschte beim Club: Gold und Bronze bei einer Westfalenmeisterschaft gab es für den Verein auch nicht alle Tage.

Weiterer Anlass  zur Freude ist auch dadurch gegeben, dass der Gelsenkirchener Billard-Club 1922 e.V.  im September 1997 auf eine 75-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken konnte

In der Saison 1997/98 konnte sich Walter Reichardt  einerseits über den Titel des Kreismeisters im Dreiband II. Klasse und andererseits über seine vierzigjährige Mitgliedschaft (01.01.1998) im GBC  freuen.

Wie ein Jahr zuvor, wurde im Cadre 35/2 Senioren Heinz Ohagen Westfalenmeister. Die Bronze-Medaille sicherte sich Heinz Kuczenski.

Große  Zufriedenheit ist  auch im sportlichen Bereich zu erkennen. Für die Saison 1998/99 ist eine gesteigerte Einsatzfreude am Spielgeschehen festzustellen. Sage und schreibe 17 Mannschaften nehmen in  der Saison am Spielbetrieb teil (Großes Billard:  Drei Mannschaften Dreiband, eine Mannschaft Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft Dreiband, eine Mannschaft Vierkampf;  Kleines Billard: eine Mannschaft Vierkampf, zwei Mannschaften Freie Partie, zwei Mannschaften Dreiband, drei Mannschaften Kellerpokal, drei Mannschaften Hummernbrum-Pokal und zwei Mannschaften  Kirchmeierpokal).

Mit Werner Crämer steht ein Spieler zur Verfügung, der bereits über jahrelange Bundesligaerfahrung verfügt.

Wieder ist es Heinz Ohagen, der die Fahne des GBC hoch hält. Vier Kreismeistertitel (1. Klasse Cadre 35/2, I. Klasse Freie Partie, I. Klasse Einband und Cadre 71/2) sowie die Vizemeisterschaft im Cadre 47/1 kann er erringen.

Auch auf Landesebene zeigt er seine Klasse. Zwei Westfalen-Vizemeisterschaften im Cadre 35/2 und im Cadre 35/2 Senioren sprechen für sich.

In der Bezirksoberliga Vierkampf belegt die 1. Mannschaft (Emilio Gorzanelli, Walter Reichardt, Heinz Kuczenski und Heinz Ohagen) den zweiten Platz und nimmt in diesem Jahr erfolgreich (1. Platz) an den Aufstiegsspielen zur Landesliga teil.

Gleich bei der ersten Teilnahme an der Dreiband-Senioren-Mannschaftsmeisterschaft wird die 1. Mannschaft (Helmut Lenz, Werner Crämer, Walter Reichardt und Winfried Menne) mit dem hervorragenden Mannschafts-GD von 0,994 Kreismeister.

In den Pokalspielen gelingt erneut das Double. Sowohl der Kellerpokal als auch der Kirchmeierpokal (jeweils gegen BC Feldmark 34) sind die Beute der 1. Mannschaft.

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